Sämtliche an der Ausstellung beteiligten Künstler*innen sind ehemalige Stipendiat*innen des Austausch-Programms zwischen den Kulturämtern in Tampere und Düsseldorf. Sie wurden von jeweiligen Jurys in Tampere und in Düsseldorf ausgewählt. Ausschlaggebend hierbei war die künstlerische Qualität ihrer Arbeit.
Seit seinem Beginn im Jahr 2005 hat der Austausch sowohl in künstlerischer als auch in menschlicher Hinsicht inspirierend gewirkt, zahlreiche Kontakte zwischen den Künstler*innen beider Städte sind entstanden, teils werden sie seit mehr als einem Jahrzehnt intensiv gepflegt. Mit der Zeit ist so ein lebendiges Netzwerk entstanden, wovon nicht zuletzt zahlreiche private und professionelle Treffen in Tampere, Helsinki, Berlin und Düsseldorf zeugen. Der Kontakt ist professionell-künstlerisch aber auch freundschaftlich-privat.
Die damalige Leiterin des Kulturamtes in Tampere, Elise Pederson, gab den Anstoß dazu, dieses finnisch-deutsche Projekt in wiederkehrenden Gruppenausstellungen zu dokumentieren. Der Beginn dazu wurde 2010 im Art Center Mältinranta in Tampere gelegt mit dem Ausstellungstitel „Kreator Later“, der Gegenbesuch der finnischen Künstler*innen in Düsseldorf fand 2011 im ehemaligen Consum, heute Weltkunstzimmer, mit dem Titel „The Big Forest Painters“ statt.
2019 wurde Teil 3 der Reihe „Down by the Lake“ wieder in Tampere ausgerichtet. Ort waren die städtischen Ausstellungsräume in Haihara, einem alten Hof direkt am See mitten im Wald, wobei sich die finnischen Gastgeber*innen, insbesondere in Person Frau Pedersons, hier erneut mit sehr viel Leidenschaft engagiert haben, sowohl in organisatorischer als auch in menschlicher und – nicht zuletzt – in finanzieller Hinsicht.
So ist die Reihe nun erneut an Düsseldorf: im Mai 2022, nach zweifacher pandemiebedingter Verschiebung, soll der vierte Teil der Ausstellungsserie wieder hier stattfinden.
Der Kulturbahnhof Eller nimmt dieses Projekt gerne in sein Programm auf. In seinem schönen ehemaligen Bahnhofsgebäude werden die 13 Künstler*innen, 7 aus Tampere und 6 aus Düsseldorf, in vielen verschiedenen Medien ihre Positionen zeigen. Da der Kulturbahnhof keinen See, dafür aber hübsche Gleise besitzt, nannten wir die Ausstellung „Down by the Track“.
Ich selbst habe seit meinem Stipendium in Tampere im Jahr 2006 eine tiefe Beziehung zu dem Land, der Stadt und vielen der Künstler*innen. Der Aufenthalt hat mich tief geprägt und beeindruckt, ich habe auf Spaziergängen und Reisen im Land neue Motive gefunden und sie in meine Arbeiten eingebaut, zum Teil tauchen sie auch heute noch darin auf, wie in meinen aktuellen Vanitas-Stilleben in der Ausstellung.
Gesine Kikol, 2022