Kuration der Ausstellung von Katja Härkki, Stipendiatin der Landeshauptstadt Düsseldorf 2025, Tampere / Finnland

5. Juni – 15. Juni 2025
„Dialogue“
Katja Härkki, Tampere (Finnland)
Eröffnung: Donnerstag, 5. Juni 2025 um 19 Uhr
Einführung: Gesine Kikol, Kuratorin

Öffnungszeiten: Do / Fr 15 – 20 Uhr, Sa / So 14 – 18 Uhr
Atelier am Eck, Himmelgeister Strasse 107 E, 40225 Düsseldorf

„Mein Name ist Gesine Kikol, ich bin die Kuratorin dieser Ausstellung und habe die Künstlerin Katja Härkki bisher für ein und halb Monate in Ihrem Aufenthalt begleitet. 
Katja ist Mitte April angekommen, mit einem Koffer und einer Tasche für Skier, in der sie einige Leinwände eingerollt hatte. Diese Leinwände waren teils fertige, teils unfertige Bilder aus den letzten Jahren. 

In ihrem gigantischen 140qm Wohnatelier angekommen, hat sie die Bilder an die ca. 5 Meter hohe Atelierwand aufgehängt und betrachtet. Und in diesem Moment fing sofort die Arbeit an. 
Katja ist in sehr viele Ausstellungen, Museen, Galerien und Offspaces in Düsseldorf und in umliegenden Städten gegangen, und hat das alles, was sie gesehen hat mit ihren Bildern verglichen. Dann hat sie angefangen, Stück für Stück ihre Bilder zu überarbeiten, zu ergänzen, etwas neues hinzuzufügen.
Von kubistischen Bildern hat sie geometrische Flächen übertragen, von expressionistischen Bildern kommen stärkere Farbkontraste, sie hat Brüche in die Bilder gebracht, oder auch sehr sanfte Farbverläufe und stehangelassene Linien von einer vorherigen Version, die zeitgenössischere Werke hindeuten. So haben sich die Bilder zu ihrer Form entwickelt und sind jetzt final abgeschlossen. 
Und genau das ist ja auch das Wesen von Austauschprogrammen, dass man sich neuen Einflüssen aussetzt und davon gezielt etwas neues in die eigene Arbeit einbringt. 

Katja Härkki wurde in Helsinki geboren und hat zunächst an der Universität für Kunst und Design in Helsinki ihren Master in Modedesign gemacht. Nach langjähriger erfolgreicher Tätigkeit als Modedesignerin hat sie noch einen Bachelor in Freier Kunst an der Universität in Lahti und ihren Master mit Schwerpunkt Malerei in Turku absolviert. Sie hat also schon in verschiedenen Städten in Finnland gelebt, u.a. in Tampere, die drittgrösste Stadt Finnlands, umgeben von Tausenden von Seen und spektakulärer Landschaft, mit der dieser Austausch jetzt seit genau 20 Jahren stattfindet. 

2005 ist der erste Künstler, der Fotograf Ralf Brück, nach Tampere gegangen, 2006 war ich als Malerin dort und bin seitdem begeistert von diesem faszinierenden Land, ein Land, das ich seitdem sehr liebe: Finnland ist nicht das Land der Tausend Seen, sondern der 188.000 Seen. Genau so viele Mücken gibt es auch an jedem einzelnen See. Über die Hälfte des Landes ist mit Wäldern bedeckt. Die kleinen Sommerhäuser aus Holz am See heissen Mökki. 
Im Winter geht die Sonne nicht auf, im Sommer dafür nicht unter, und zur Midsommernacht gibt es ein gigantisches Fest mit grossen Lagerfeuern, viel Alkohol und auch leider immer einigen Todesfällen durch diesen Genuss in Kombination mit spontanen Ideen von Grillen in Zelten bis zu Mutproben in den Seen. Wenn die Finnen kein Bier trinken, trinken sie Kaffee. 
Es gibt 5,5 Millionen Finnen, 1 Millionen Mökkis und 2 Millionen Saunen, sogar in Museen, im Parlament und in Firmen. Und es gibt eine Rentier-Warn-App.“
Auszug aus der Rede zur Eröffnung der Ausstellung, Juni 2025